Dienstag, 20. Februar 2018

[Rezension] Juli im Winter




Autor: A. L. Kahnau
Titel: Juli im Winter
Gattung: Roman
Erscheinungsdatum: 8. Dezember
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3-746047898
Preis: 9,99 € (Taschenbuch) & 2,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 280 Seiten




"Du bist deines eigenen Glückes Schmied."
In diesem Glauben wurde Juli großgezogen und dementsprechend selbstbewusst geht sie durch die Welt.
Juli ist klug, charmant und beliebt.
Als eine neue Mitschülerin in ihre Klasse kommt, ahnt sie nicht, dass diese ihr sehr bald zeigen wird, wie falsch sie lag.
Julis Leben gleicht plötzlich einem Sturzflug, dessen Ausgang ungewiss ist.





Ich muss sagen, dass ich dieses Cover schon atemberaubend schön fand, bevor ich das Buch überhaupt gelesen habe. Doch jetzt nachdem ich das Buch durch habe und mir die Bedeutung des Baumes und der brennenden Seiten wirklich bewusst wurde, kann ich einfach nur sagen, dass dieses Cover gar nicht perfekter sein könnte.






Wie ihr euch sicher schon anhand des Inhalts denken konnten, nimmt natürlich Julia – von allen aber Juli genannt – die wohl wichtigste Rolle ein. Nach dem Selbstmord ihrer älteren Schwester Laura, wechselt Juli auf ein Internat – sozusagen ein Neuanfang und sie selbst ist ein unbeschriebenes Blatt. Und tatsächlich scheint es so, als wäre noch einigen Monaten alles perfekt.

Doch mit dem Auftauchen von Vanessa – kurz Nessa – scheint Julis hart erkämpftes Glück zu schwinden. Plötzlich scheint die Rolle des glücklichen, beste Noten schreibenden und stets hilfsbereiten Mädchens, das Juli vorgab zu sein, zu ihrem Verhängnis zu werden.

Aber statt sich zu verkriechen, wie es ihre Schwester getan hat, fängt Juli an zu kämpfen. Auch wenn es immer mehr den Anschein hatte, dass Juli an all den Lügen und dem Verrat zu zerbrechen droht, zeigt sie letztlich jedem, dass es sich lohnt, wenn man kämpft. Auch, wenn das heißt, dass man „einfach“ nur über seine Probleme redet.

Oder dass man nicht wegsieht, auch wenn alle anderen es tun. Das beste Beispiel dafür ist der stets gut gelaunte Leon, der zu Beginn des Buches zwar zunächst eine Nebenrolle einnimmt, mit dem Voranschreiten des Buches aber zusehends eine bedeutsame Rolle einnimmt. Ganz einfach, weil er an Juli glaubt, weil er Nessa durchschaut und letztlich Julias einzigster und ehrlichster Freund ist.



"Ich bin echt gespannt, wie sie so ist. Was meinst du, warum sie gemobbt wurde?"
"Warum?", wiederhole ich und ziehe eine Augenbraue hoch. "Es gibt keinen Grund für Mobbing."


Wie man vielleicht schon an meinem halben Roman zum Thema Charaktere entnehmen konnte, kann ich abschließend nur sagen, dass dieses Buches ein wahnsinnig wichtiges Thema aufgreift – das leider viel zu oft runter gespielt wird. Obwohl es auf den ersten und vielleicht auch auf den zweiten Blick nicht so aussieht, finde ich, dass Juli ein starkes unabhängiges Mädchen ist, das einem zeigt, für Mobbing gibt es niemals einen Grund.

Wenn ich könnte würde ich diesem Buch mehr als 5 Sterne geben, einfach weil ich danach Tränen in den Augen hatte, und der festen Überzeugung bin, dass man vor Mobbing niemals die Augen verschließen sollte. Dieses Buch muss man gelesen haben, vor allem, wenn man wie ich (wenn auch in abgeschwächter Form) selber Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat.

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